„Ich muss erst noch…“ – Wie du aus der Endlosschleife des Aufschiebens aussteigst und endlich beginnst
- Ostara

- 24. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Kling vernünftig:
„Ich muss erst noch…“ – dieser Satz klingt vernünftig, fast verantwortungsvoll. Ich habe ihn unzählige Male gehört – und selbst oft gesagt. „Ich muss erst noch fitter werden, bevor ich etwas Neues anfange.“„Ich muss erst noch ein bisschen ruhiger werden, bevor ich mich wirklich mit mir selbst beschäftige.“ „Ich muss erst noch mehr Zeit, mehr Geld, mehr Sicherheit haben…“
Doch das Problem ist: Der richtige Zeitpunkt kommt nie. Und genau hier beginnt ein Kreislauf, der dich immer weiter von dir selbst entfernt – emotional, gedanklich und sogar körperlich.
1. Warum „Ich muss erst noch…“ so verführerisch ist
Der Satz wirkt logisch. Er vermittelt das Gefühl, dass du alles unter Kontrolle hast, dass du vorbereitet bist, dass du nur „vernünftig“ sein willst. Aber in Wahrheit steckt dahinter etwas ganz anderes: Angst.
Angst, zu scheitern.
Angst, bewertet zu werden.
Angst, nicht gut genug zu sein.
Angst, die Kontrolle zu verlieren.
„Ich muss erst noch“ ist also kein Plan – es ist ein Schutzmechanismus. Dein Unterbewusstsein versucht, dich vor Unsicherheit zu bewahren. Doch leider hält dich genau das fest.
2. Wenn Warten zur Blockade wird
Das Problem ist nicht das Planen – es ist das ewige Warten auf den perfekten Moment.
Ich erlebe in meiner Praxis oft Menschen, die sagen:
„Ich will ja etwas verändern, aber ich muss erst noch stabiler werden.“„Ich weiß, was mir guttun würde, aber gerade ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt.“
Und während sie warten, vergeht Zeit. Wochen, Monate, manchmal Jahre.Das Gefühl, festzustecken, wächst. Der Druck auch.Und irgendwann entsteht ein Teufelskreis:Je länger man wartet, desto schwerer fällt der Anfang.
3. Was dann im Inneren passiert
Jedes „Ich muss erst noch…“ schwächt dein Gefühl von Selbstwirksamkeit – also den Glauben daran, dass du etwas bewirken kannst.Du schiebst dich selbst immer weiter von der Handlung weg. Das erzeugt:
Frust, weil du weißt, dass du eigentlich könntest.
Schuldgefühle, weil du nicht tust, was du willst.
Selbstzweifel, weil du glaubst, nicht stark genug zu sein.
Und das Verrückte ist: Du fütterst genau das Muster, das dich klein hält.
4. Wege aus der „Ich-muss-erst-noch“-Falle
Es geht nicht darum, blind loszustürmen. Es geht darum, bewusst loszugehen – jetzt, mit dem, was da ist.
Hier sind einige Wege, die helfen können, wieder in Bewegung zu kommen:
🗓️ Struktur schaffen
Fang klein an. Plane bewusst Zeitfenster, in denen du dich einer Aufgabe oder einem Ziel widmest. Nutze deinen Kalender, setze dir Mini-Schritte, die du abhaken kannst. So spürst du wieder: Ich handle. Ich bewege etwas.
✍️ Journaling nutzen
Schreib auf, was du aufschiebst – und warum. Welche Gedanken oder Ängste stecken dahinter? Schon das Aufschreiben bringt Klarheit und entlarvt viele Selbstsabotage-Muster.
💬 Über Blockaden sprechen
Manchmal sind es tieferliegende Überzeugungen – wie „Ich bin noch nicht gut genug“ –, die das Handeln bremsen. Hier kann Hypnose oder Hypnosecoaching helfen, diese Blockaden im Unterbewusstsein zu lösen und neue, stärkende Überzeugungen zu verankern.
🌱 Bewegung statt Perfektion
Feiere jeden Schritt, auch wenn er klein ist. Fortschritt entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Bewegung.
5. Der perfekte Zeitpunkt ist jetzt„
Ich muss erst noch…“ klingt wie eine Vorbereitung – aber es ist oft ein leiser Selbstbetrug. Der richtige Zeitpunkt ist nicht „irgendwann“. Der richtige Zeitpunkt ist immer jetzt.
Wenn du wartest, bis du bereit bist, wirst du vielleicht dein ganzes Leben warten. Wenn du aber heute beginnst – auch unsicher, auch unperfekt –, öffnet sich etwas Neues: Du spürst wieder Selbstwirksamkeit, Vertrauen und innere Stärke.
Du musst nicht erst noch „besser“ werden, um dein Leben zu verändern. Du darfst jetzt beginnen – so, wie du bist. Schritt für Schritt. Und wenn du merkst, dass dich etwas blockiert, kann Hypnose helfen, dein Unterbewusstsein zu aktivieren, alte Muster zu lösen und dich wieder mit deiner inneren Kraft zu verbinden.




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